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Einblick in die tansanische Gesundheitsvorsorgung und Behandlung von Patienten

  • klettgen
  • vor 2 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Hospitiation von Hannah Mohr im Ilula Hospital 

 


Im Oktober 2024 habe ich einen Tag ein Krankenhaus in der dem Kinderdorf nahegelegenen Stadt Ilula besuchen dürfen. Ermöglicht wurde mir dies dank Dr. Mirjam Triebel, einer deutschen Ärztin des Fachbereichs Pädiatrie, welche beruflich mit Coworkers – Christliche Fachkräfte International e.V. im Ilula Lutheran Hospital tätig ist.

Auf diese Weise habe ich Räumlichkeiten sowie Personal des Krankenhauses kennenlernen dürfen. Auch teilgenommen habe ich an einer Vorlesung für Schülerinnen und Schüler, welche zu Clinical Officers* ausgebildet werden. Thema dieser Vorlesung waren „Respiratory tract infection“, Atemwegsinfektionen.

 

Während der Führung durch die verschiedenen Gebäude und Fachbereiche des Krankenhauses haben mich zwei Tatsachen besonders überrascht:

Alle Menschen haben hier in Tansania einen unentgeltlichen Zugang zu Impfungen, zu einer Gesundheitsversorgung hinsichtlich des Malaria-Erregers oder HIV und zu Vorsorgeuntersuchungen für Neugeborene und Kinder. Eine Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser ist hingegen meist nicht gewährleistet. Ein stationierter Patient ist diesbezüglich auf die Unterstützung von Menschen seines nahestehenden Umfelds angewiesen.

In der tansanischen Kultur ist es allerdings ohnehin selbstverständlich, dass kranke Personen unter keinen Umständen sich selbst überlassen werden, insbesondere im häuslichen Raum.

Neben den eben genannten staatlich finanzierten medizinischen Leistungen ist die Bezahlung jeder weiteren ärztlichen Versorgung unerlässlich. Sollten die Kosten einer Behandlung für eine Person unter keinen Umständen tragbar sein, dann ist die Beantragung finanzieller Unterstützung möglich. Dieser Fond wird durch Spenden finanziert. Das ist etwas sehr Besonderes. Viele andere Krankenhäuser in Tansania haben diese Möglichkeit nicht.

 



Nun, knapp ein halbes Jahr später – im Mai 2025 – konnten durch Spenden finanzierte Maternal Waiting Homes fertiggestellt werden. Zum Zeitpunkt meines Besuchs befanden sich die Gebäude noch im Bau. Die Maternal Waiting Homes gewährleisten die Unterbringung von hochschwangeren Frauen – insbesondere aus entlegenen Regionen – vor dem Geburtstermin in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses. Auf diese Weise können Komplikationen bei der Geburt frühzeitig medizinisch behandelt werden und Maternal Waiting Homes zur Senkung der Mütter- und Neugeborenen-sterblichkeit beitragen, sowie den Zugang zu professioneller Geburtshilfe verbessern.

 

Ich bin sehr dankbar, dass ich einen Einblick in die Abläufe eines tansanischen Krankenhauses gewinnen durfte – die Erfahrungen werden mir in nachhaltiger Erinnerung bleiben.


 

*Clinical Officer ist eine medizinische Fachkraft und ein etablierter Beruf im tansanischen Gesundheitssystem. Ein Clinical Officer ist kein Arzt, aber medizinisch umfassend ausgebildet, um Diagnosen stellen, Behandlungen durchführen und Medikamente verschreiben zu können. Die Ausbildung dauert in der Regel drei bis vier Jahre.

 
 
 

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