Ökologie
Ökologische Bauweise
So weit wie möglich, versuchen wir beim Bau natürliche Materialien zu verwenden. Die Fundamente werden aus in der Gegend geschlagenen Steinen gebaut. Auch die “Bricks”- die tiefroten Ziegelsteine- für den Hausbau stellen wir in Handarbeit auf dem Gelände oder in der nahen Umgebung her. Sie werden von Dorfbewohner gebrannt- das schafft vorübergehend Arbeitsplätze, bringt der Gemeindeverwaltung ein kleines Einkommen und stärkt außerdem das gute Verhältnis zwischen Gemeinde und dem Kinderdorf.
Das Hauptbaumaterial ist (neben Beton) Lehm, den wir auch als Innenputz und „Anstrich” in gold oder rosa benutzen. Nur Küche und Toiletten erhalten aus hygienischen Gründen Fliesen bzw. Ölfarbenanstrich. Dachziegel stellen wir selbst her aus Sand, Zement und Sisal, mit einer bei Misereor Deutschland gekauften, handbetriebenen Maschine -Transportkosten entfallen damit!
Farm/Grundstück
Keiner der wenigen verbliebenen einheimischen Bäume auf unserem Areal wird gefällt. Sie dienten der indigenen Bevölkerung zur Holzkohle-Herstellung und waren deshalb bis auf etwa 1m Höhe abgeholzt. Innerhalb von 4 Jahren haben sie eine Höhe von ca. 3 Metern erreicht. Geschätzte Höhe, wenn sie ausgewachsen sind: 10-15 Meter mit breiter, wunderbar Schatten spendender Krone.
Wir haben im Jahr 2008 entlang des Weges Richtung Hauptstraße und auf dem ganzen Gelände verteilt viele neue Setzlinge eingepflanzt, welche gut gedeihen. Es wird nur Naturdünger von Rindern oder Hühnern verwendet.
Auf den Wiesen um die Häuser stehen verschiedene Obstbäume und Windschutzhecken sind gepflanzt und umschließen das Gelände.
Unsere Biogasanlage ist fertiggestellt und wird bald in Betrieb genommen. Um den Verbrauch von Holz und Holzkohle einzuschränken (Hauptgrund für die Abholzung) haben wir uns für den Bau dieser in Iringa bisher einzigartigen Anlage entschieden. Den Dünger stellt eine Kuhherde, bisher bestehend aus sechs Kühen. Diese sind gerade (Mai 2009) dabei sich zu akklimatisieren, mit der Dungproduktion gibt es aber naturbedingt keine Probleme- unsere Kühe werden gehegt und gepflegt.
Ein Kuhstall ist nun nach längerer Bauzeit fertiggestellt worden und lässt keine Wünsche offen. Das Wasser für die Tränke füllt sich automatisch auf, wir haben einen abgegrenzten Kalbbereich und eine Melkstation.
Neben dem Dünger soll die Kuhherde auch die Milch und Eiweißversorgung des Kinderdorfes sicherstellen. Für 1 Liter Milch erhält man auf dem Markt zur Zeit 500TSH und bei guter Pflege können die Kühe das Kinderdorf um ein Einkommen bereichern. Dies trägt zur Nachhaltigkeit und Selbstständigkeit des Projektes bei und der große Farmbetrieb kommt im Endeffekt auch den Menschen der Region zugute.