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Pädagogik

Seit April 2010 arbeitet das pädagogische Personal in enger Zusammenarbeit mit Mama Mosha und den Freiwilligen engagiert an einer modernen Waisenhauspädagogik für die Erziehung unserer kleinen Schützlinge zu Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit. Viele verschiedene Elemente beschreiben diese vielschichtige Arbeit. Von Workshopangeboten, Nachhilfe für die Schulkinder, Arbeitspläne für die Kinder bis zu Spiel- und Freizeitaktionen ist alles dabei.

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Wir wollen an dieser Stelle einen kleinen Überblick geben, was bei uns pädagogisch so passiert.

Das “Tokensystem”

Unsere Kinder im Waisenhaus müssen als Teil der Gemeinschaft jeden Tag fleissig mithelfen. Dazu gehören notwendige kleinere Arbeiten rund ums Haus wie z.B. Tisch decken, Wasser holen oder ihre eigene Wäsche waschen. Damit neben der Arbeit in ihrer “Familie” auch noch Zeit für Hausaufgaben und vor allem Zeit zum Spielen bleibt, haben wir einen Arbeitsplan der täglichen Pflichten für jedes Kind erstellt. Kinder, die ihre Arbeiten ordentlich erfüllen, bekommen am Ende des Tages zwei Punkte und ein ordentliches Lob als Anerkennung von der jeweiligen Hausmama. Das macht natürlich stolz. Und am Wochenende dürfen die Kinder für das fleissige Punktesammeln an einer Aktivität teilnehmen.

Somit sind diese freien Zeiten im Waisenhaus immer sehr emsig, gefüllt mit guter Laune und Kinderlachen. Da werden Kekse gebacken, Spiele gespielt, Berge bezwungen…und vieles mehr. Ja und nebenbei üben sich unsere Schulkinder bereits in der Übernahme von Verantwortung, Zuverlässigkeit und Selbstständigkeit bei der Erledigung ihrer Arbeiten.

Die Wochenendaktionen

Wer fleissig war, darf am Wochenende an unserem “Utendaji ya Weeky” teilnehmen. Diese Aktivitäten am Wochenende finden Samstag sowie Sonntag statt und werden von unseren derzeitigen Freiwilligen organisiert. Kinder unterschiedlicher Altersstufen haben auch unterschiedliche Interessen. Somit gibt es jede Woche eine (Wunsch-) Aktion für die kleineren Schulkindern und eine für unsere Jugendlichen ab 14. Das Arbeiten in Gruppen von ungefähr 12 Kindern klappt sehr gut und schafft Raum für enge persönliche Bindungen in dem sonst so großen Waisenhausbetrieb. Das Wochenende ist somit die Zeit für gemeinsame Unternehmungen, wo Langeweile keinen Platz mehr hat.

Aktivitätsplan

Vierzig Kinder ganz unterschiedlichen Alters gut zu betreuen, ihnen Hilfen beim Lernen zu geben und/oder mit den ganz Kleinen zu spielen und zu singen ist eine große Aufgabe für alle Beteiligten. Um allen gerecht zu werden, gibt es seit kurzem einen Aktivitätsplan, in dem die Kinder in drei altershomogene Gruppen eingeteilt sind. Mehrere Mamas fühlen sich nun für eine Gruppe am Nachmittag verantwortlich und organisieren Nachhilfe, führen Spiele durch oder besichtigen mit den ganz Kleinen die ansässige Farm. So ist ein unglaublich großer Erfahrungs- und Lernraum entstanden, wo Kinder viele auch erwachsene Vorbilder haben, die ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden.

Mamaworkshop

Einmal die Woche findet ein Workshop für die Hausmamas statt, welcher in Kooperation von Mama Mosha und den Freiwilligen geleitet wird. Dieser Workshop ist ein Lernangebot zu verschiedenen Themen, welche die Kinder betreffen. So wird beispielsweise gezeigt, was wichtig beim Zähneputzen ist, wie die Ernährung der Kinder verbessert werden kann oder welche Gute Nachtrituale es gibt. Darüber hinaus können in dem Workshop Probleme mit einzelnen Kindern besprochen und gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden.

Spieleworkshop

Ebenfalls einmal pro Woche treffen sich die derzeitigen Freiwilligen mit den Hausmamas und tauschen gegenseitig Spiele aus. Dabei steht das Lernen voneinander im Vordergrund. Viele Spiele aus Europa wurden bereits ins Kisuaheli (“Taler, Taler du musst wandern…” / “Hela, Hela utembe…”) übersetzt, aber auch umgekehrt haben uns die Mamas ihr Können beim Balancieren von Flaschen auf dem Kopf gezeigt. Hieraus wurde ein lustiger Staffellauf. Ziel des Workshops ist dabei die Freizeitangebote und Aktivitäten mit den Kindern zu verbessern und diese spielerisch zu fördern. In jeder Einheit wird deswegen auch überlegt, welches Spiel für welche Altersgruppe passend sein kann und welche Probleme hierbei auftreten könnten.

Pädagogik der Jugendlichen

Unsere Jugendlichen ab 14 Jahren fahren einmal im Monat gemeinsam mit einer Hausmama und den Freiwilligen in die nahe gelegene Stadt Iringa. Dort werden im Auftrag des Waisenhauses aktuelle Einkäufe erledigt und auch eine Bildungseinrichtung bzw. berufsbezogene Institution besucht. Bisher fanden Besuche bei der Feuerwehr, dem Radio und der Polizeistation statt. Die Jugendlichen bereiteten ein Interview vor und führten dieses selbstständig durch. Wir möchten hiermit, dass sich die Lebenswelt unserer Jugendlichen nicht allein auf das Waisenhaus beschränkt, sondern dass diese ihre unmittelbare Umgebung kennen lernen und darüber hinaus eine Vorstellung für weitere berufsbezogene Wünsche entwickeln können.

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